Weiterer Standort der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen in Hildesheim
Dr. Susanne Graf: „Ich danke der Stadt Hildesheim, dass sie dem Land Niedersachsen die Umsetzung so kurzfristig ermöglicht“
Heute (02.11.2023) hat die Abteilungsleiterin Migration des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport (MI), Dr. Susanne Graf, gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer über den neuen Standort der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen (LAB NI) in Hildesheim informiert. Ab Mitte November ist die Inbetriebnahme der vorübergehenden Unterkunft auf dem Volksfestplatz geplant. Nach derzeitiger Einschätzung sollen dort bis vorerst Ende dieses Jahres Flüchtlinge untergebracht werden.
Die Abteilungsleiterin Migration des MI, Dr. Susanne Graf, erklärt dazu: „Die allgemein hohen Zugangszahlen führen dazu, dass die LAB NI an die Grenze ihrer Kapazitäten stößt. Die derzeit rund 10.000 verfügbaren Plätze in den regulären Standorten und den Notunterkünften der LAB NI sind weitestgehend belegt. An den regulären Standorten Bramsche, Braunschweig, Celle Hohe Wende, Friedland, Oldenburg und Osnabrück ist die Landesaufnahmebehörde bereits in die Notbelegung gegangen. Das bedeutet, dass neben der verdichteten Belegung in den Unterkunftszimmern, auch Hallen und Schulungsräume für die Unterbringung genutzt werden. Ich danke der Stadt Hildesheim, dass sie dem Land Niedersachsen die Umsetzung so kurzfristig ermöglicht. Gleichzeitig danke ich auch den Mitarbeitenden der Landesaufnahmebehörde und den Helfenden vor Ort, ohne deren Unterstützung der derzeitige Kraftakt der Unterbringung von geflüchteten Menschen nicht möglich wäre.“
Für die vorübergehende Unterbringung werden auf dem Volksfestplatz sieben Winterzelte errichtet, die unterteilt in Unterkunft, Hygiene- und Sozialbereich Platz für bis zu 1.000 Personen bieten. Diese Zelte sind aufgrund der bevorstehenden Monate witterungstauglich und auch für kalte Temperaturen ausgelegt. Vergleichbare Bauten kommen bereits an den Standorten Bramsche und Braunschweig zum Einsatz.
Der Oberbürgermeister der Stadt Hildesheim Dr. Ingo Meyer sagt dazu: „Selbstverständlich helfen wir dem Land auch in dieser drängenden Situation, wie es auch zahlreiche andere Städte bereits tun. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die wir nur mit vereinten Kräften bewältigen können. Ungeachtet dessen lässt sich mit Blick auf die Flüchtlingssituation im Allgemeinen nicht verschweigen, dass es immer schwerer wird, Geflüchtete angemessen unterzubringen und zu versorgen. Es ist daher dringend geboten, die Kommunen deutlich besser, auch finanziell, zu unterstützen und den Zustrom von Geflüchteten erheblich zu verlangsamen.“
Die Zugangszahlen Asylsuchender in Niedersachsen haben sich seit Mitte Juli 2023 von 500 bis 600 Zugängen pro Woche auf derzeit 1.300 mehr als verdoppelt und verharren auf einem hohen Niveau. Unter Hochdruck werden aktuell landesweit weitere Liegenschaften auf ihre kurzfristige Eignung zur Einrichtung einer Notunterkunft geprüft.