Ankunftszentrum Bad Fallingbostel-Oerbke ist Netzwerkpartner im "Räderwerk"
"Räderwerk“ ist eine besondere Aufbauorganisation (BAO) und steht für einen niedersachsenweit einzigartigen Zusammenschluss verschiedenster Behörden und Entscheidungsträger im Heidekreis, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, in einem ganzheitlichen Bekämpfungsansatz eng vernetzt gegen kriminelle Familienstrukturen konsequent vorzugehen. Die Kooperationspartnerpartner sind der Meinung, diesem Phänomen, das unter anderem durch Ablehnung bestehender Normen und Gesetze sowie kriminelles Verhalten gekennzeichnet ist, offen und entschlossen bei niedriger Einschreitschwelle entgegenzutreten.
Bereits im Jahr 2013 zeichnete die Polizeiinspektion Heidekreis und der Landkreis sowie die Städte und Gemeinden eine Sicherheitspartnerschaft „Rocker“, die im Wesentlichen Aspekte der Verhinderung bzw. Reduzierung von Gefahren und Straftaten durch Mitglieder von Rockergruppierungen im Heidekreis mittels vernetzter und behördenübergreifender Zusammenarbeit, berücksichtigte. Diese Partnerschaft wurde Ende November 2018 um das Thema „Clankriminaltiät“ erweitert.
Um noch effizienter agieren zu können, führte der Leiter der Polizeiinspektion Heidekreis, Polizeidirektor Stefan Sengel seit Anfang 2019 Gespräche mit Leitern anderer Behörden, da sich abzeichnete, dass ein ganzheitlicher, behördenübergreifender Ansatz notwendig ist, um diesen kriminellen Strukturen begegnen zu können.
Allgemeines Ziel ist es, durch einen ganzheitlich erhöhten Kontrolldruck, unter Einbindung aller Partner, eine nachhaltige Beeinträchtigung aller kriminellen Aktivitäten zu erreichen und die Entdeckungswahrscheinlichkeit zu steigern. Dies soll durch ein konsequentes, niedrigschwelliges Einschreiten auch bei geringen Regelverstößen unter Ausschöpfung aller rechtlichen Möglichkeiten erfolgen.
"Räderwerk“ wird mit Dauer von einem Jahr eingerichtet. Sollte es nicht vorher zur Implementierung des Grundgedankens in die Alltagsorganisation gekommen sein, findet mit Ablauf des Jahres eine Überprüfung statt. Die Entscheidung über eine Weiterführung wird mit den Kooperationspartnern abgestimmt.
Die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen unterstützt das Netzwerk im Heidekreis. Bereits seit Einrichtung der Unterkunft in Oerbke im Zuge der Hochphase des Flüchtlingszuzugs im Jahr 2015 sind die Entscheidungsträger und Dienstleister im heutigen Ankunftszentrum gut mit der örtlichen Polizei und den übrigen Behörden im Heidekreis vernetzt. Diese gute Zusammenarbeit dient nicht nur der Sicherheit rund um die Flüchtlingsthematik. Auch andere Netzwerkpartner sollen von den guten Erfahrungen im Austausch mit unterschiedlichsten Akteuren im Landkreis profitieren können.